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KKS Szenarientraining in der S-Bahn

Treffen vor der S-Bahn

Da stand sie also: Unsere eigene S-Bahn!

Selbstverteidigung und Nothilfe im Zug: Wie verteidige ich mich und andere in S- oder U-Bahn? Was bedeuten enger Raum und Passanten fürs Krav Maga?

Es macht ja durchaus Sinn in einem Raum mit Dach zu trainieren. Und Platz zu haben für elegante Roundhouse-Kicks und weite Schwinger. Es ist auch angenehm, wenn man Fallen und Rollen auf Matten übt. Doch nicht jede denkbare Situation, in der man die Techniken des Krav Maga vielleicht anwenden muss, ist so luxuriös. Wahrscheinlich keine.

Verteidigung gegen Angriff mit der Bierflasche

Wenig Platz zur Verteidigung. Und das Bier ist auch alle…

Deshalb hatte das Team des Kampfkunst-Studios zu einem Szenarientraining in einer S-Bahn eingeladen. Von 12.00 bis 16:00 Uhr stand uns ein kompletter Zug zur Verfügung. Und das veränderte Umfeld war am Anfang auch durchaus befremdlich für die 34 Teilnehmer und die Instructors.

Messerangriff in der S-Bahn

Haltestangen, Abteiltrenner oder Gepäckträger können aber auch nützen

Gerade, wenn man Techniken im Sitzen anwenden muss, die man sonst nur aus dem Stehen kennt. Klar. Es gilt natürlich immer schnell auf die Beine zu kommen, aber das ist zum Teil nicht so einfach. Speziell wenn so ein Abteil voll besetzt ist. Oder aber einen Gepäcktrager auf Kopfhöhe hat. Auch Haltestangen oder Abteilfenster – hüstel – können dem gewohnten Schema empfindlich im Wege stehen. Wenig Platz in der S-Bahn!

Verteidigung gegen Würgen von hinten in der S-Bahn

Würgen von hinten: Haltegriff aufsprengen und hurtig auf die Beine!

Aber nach einiger Zeit erkennt man auch die Möglichkeiten der Umgebung. Ein Angreifer ist viel leichter zu pinnen oder in eine Ecke zu drängen. Stangen und Sitze können zu Hilfsmitteln werden – sozusagen "Use of Common Objects", wie wir das aus dem gewöhnlichen Training auch kennen. Und das Krav Maga entwickelt ja nicht nur Techniken der Fern- oder Mitteldistanz weiter: Ein Schlag mit dem Ellbogen kann genauso nützlich sein wie ein Fußtritt.

Gruppe in der S-Bahn

Die Münchner S-Bahn im Berufsverkehr 😉

Aber nicht nur die räumliche, auch die psychische Situation ist in einer S-Bahn eine andere. Wie verhalte ich mich in einer vollbesetzten S-Bahn? Was tue ich, damit ich nicht in einer Selbstverteidigungs-Situation den Nachbarn gefährde? Oder wie helfe ich jemandem, der bedroht oder angepöbelt wird? Wie kann ich diese Bedingungen erkennen und gegebenfalls sogar ausnutzen?

Alles in allem war es aber auch dieses Mal wieder ein Seminar, das mächtig Spaß gemacht hat, wie man vielleicht an den Fotos auch erkennt. Um 16:00 Uhr verließ niemand den Zug, der nicht genug geschwitzt oder gelacht hätte. Wir führen immer wieder verschiedenen Szenarientrainings durch – checkt einfach unsere Seminartermine ab und zu. Beim nächsten Mal in der S-Bahn sehen wir uns dann vielleicht.

Ralf Ulbig

Ralf Ulbig

Ralf Ulbig

© Kampfkunst-Studio Ulbig GmbH